Ein wichtiges Ziel des BUND ist die nachhaltige,
ökologische und damit zukunftsfähige Entwicklung in der Oberrheinregion.
Um auf dieser
Ebene grenzübergreifend planen und handeln zu können, muss das Bewusstsein für die
"Euro-Region Oberrhein" bei europäischen Gremien, aber auch bei den
Bürgerinnen und Bürgern wachsen.
Die BUND-Aktiven der Südpfalz arbeiten seit langem eng mit den Umwelt- und Naturschutzverbänden im Elsass und in der Nordschweiz sowie dem BUND-Landesverband in Baden-Württemberg zusammen.
Im Rahmen dieser Kooperation wollen wir in der Oberrheinregion auf folgende Handlungsfelder Einfluss nehmen:
1. Natur und Landschaftsschutz
Für den gesamten Naturraum Oberrhein bedarf es eines nach
einheitlichen Methoden und Kriterien durchzuführenden Kartierungsprojektes "Flora
und Fauna des Oberrheins" mit dem Ziel einer aktuellen und einheitlichen
Bestandsaufnahme.
Wir wollen Vorschläge für grenzübergreifende Schutzgebiete sowie eine regionale
Biotopverbundkonzeption ausarbeiten. Ziel ist der Erhalt einer hohen Artenvielfalt von
Tieren, Pflanzen und deren Lebensräumen im Oberrheingebiet.
2. Forstwirtschaft
Für die Wälder in der Oberrheinregion werden wir grenzübergreifend Grundsätze des naturgemäßen Waldbaus erarbeiten und deren Umsetzung vorantreiben. Die Versorgung mit Holz als Bau- und Brennstoff soll so weit als möglich innerhalb der Region erfolgen.
3. Landwirtschaft
Wir streben den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft, insbesondere
die Förderung des ökologischen Landbaus, an. Ein Konzept zur Vermarktung von
landwirtschaftlichen Produkten innerhalb der Region soll hier Hilfestellung leisten.
Die Freisetzung gentechnisch veränderter Nutzpflanzen lehnen wir ab. Durch eine
entsprechende Öffentlichkeitsarbeit und Verbraucherinformation soll der Einsatz der sog.
"Grünen Gentechnik" finanziell unattraktiv und dadurch unterbunden werden.
4. Wasserwirtschaft
Innerhalb der Oberrheinregion treten wir für einen ökologisch verträglichen Hochwasserschutz, die naturgemäße Entwicklung von Gewässern sowie den Schutz von Trinkwassergewinnungsgebieten ein. In ökologisch empfindlichen Räumen darf keine Trinkwassergewinnung erfolgen.
5. Kiesabbau
Die natürlichen Ressourcen der Region sind nachhaltig und in koordinierter Weise zu nutzen. Dem derzeit stattfindenden, insgesamt konzeptionslosen Kiesabbau an beiden Rheinufern stehen wir kritisch gegenüber.
6. Tourismus und Freizeit
Angestrebt wird die Förderung eines sanften Tourismus. Touristen und Naherholungssuchende sollen die charakteristische Natur- und Kulturlandschaft der Oberrheinregion erleben, kennen lernen und genießen. Gleichzeitig muss sich die Erholungsnutzung aber auf bestimmte Gebiete konzentrieren, um andernorts Flora und Fauna zu schützen. Im Rahmen eines sanften Tourismus streben wir auch eine Zusammenarbeit mit bäuerlichen Betrieben an. Durch das Anbieten von Übernachtungsmöglichkeiten oder die Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte bieten sich hier zusätzliche Einnahmequellen. Eine gute Erreichbarkeit auch ländlicher Regionen mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist Voraussetzung für einen umweltverträglichen Tourismus.
7. Kultur
Auch im Rahmen einer intensivierten grenzüberschreitenden Zusammenarbeit streben wir die Bewahrung der kulturellen Vielfalt und der regionalen Eigenheiten innerhalb der "EuroRegion Oberrhein" an
8 Infrastruktur / Verkehr
Eine umweltgerechte Verkehrsplanung in der Oberrheinregion muss statt auf Straßenneubau auf die intensive Förderung und Vernetzung des öffentlichen Verkehrs setzen. In der Pamina-Region hat hier in den letzten Jahren eine positive Entwicklung stattgefunden, die es nun fortzusetzen gilt. Grenzüberschreitende ÖPNV-Tickets sollten zur Regel werden. Auch eignet sich die Region hervorragend, um eine Vorreiterrolle hinsichtlich der Verlagerung des europäischen Nord-Süd-Schwerlastverkehrs auf die Schiene zu übernehmen.
9. Umweltschutz
Aufgrund der bereits sehr hohen Luftbelastung in der Oberrheinregion
ist die Neuansiedlung weiterer Großemittenten unbedingt zu vermeiden. Wir setzen uns
dafür ein, dass klimatische Ausgleichsräume, Grünzäsuren sowie ein äußerst sparsamer
Um-gang mit den verbleibenden Flächen verbindlich festgeschrieben werden.
Bei der Abfallwirtschaft sind alle Möglichkeiten der Müllvermeidung auszuschöpfen. Im
Rahmen der Energieversorgung sind Energiesparmaßnahmen und die Nutzung regenerativer
Energien voranzutreiben.
10. Raumplanung und Stadtentwicklung
Die Raum- und Städteplanung muss einen äußerst sparsamen Flächenverbrauch zum Ziel haben. Bei erforderlichen Neubauten ist auf die Nutzung von Konversionsgelände, Baulücken etc. hin zu wirken. Den Charakter ländlicher Gebiete wollen wir erhalten wissen. Insbesondere ist ein Zusammenwachsen von Städten und Dörfern bzw. die "Verstädterung" von Dörfern zu vermeiden.
11. Wirtschaftsförderung
Für sehr wesentlich halten wir die Förderung regionaler
Wirtschaftskreisläufe, wodurch u. a. lange Transportwege vermieden werden. Aspekte der
Umwelt- und Sozialverträglichkeit sollen dabei besondere Berücksichtigung finden.
Regional ansässige, kleine und mittelständische Unternehmen sind zu stärken und
insbesondere bei der Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen zu unterstützen.
Vor einer Neuausweisung von Gewerbegebieten sind die innerhalb der Region vorhandenen
Reserven (Konversionsflächen, Baulücken in bestehenden Gewerbegebieten, Industriebrachen
etc.) auszuschöpfen. Durch regionale Kooperation soll bei der Bereitstellung von
Gewerbeflächen die bisherige Konkurrenz zwischen Gemeinden unterbunden werden.
Artikel zu diesem Thema in umgekehrt chronologischer Reihenfolge:
25.10.2005 |
Verkehrstagung zum Oberrheinraum Vieles wäre zu tun ...Packen wir´s an! Vier Umweltverbände beiderseits von Staatsgrenzen machen sich Gedanken Eine Vision darüber, wie sich die Verkehrsverhältnisse am Oberrhein - dem wichtigen europäischen Transit-Korridor zwischen Basel und Mainz - in den nächsten 40 Jahren entwickeln müssen, war Schwerpunktthema einer Verkehrstagung, die am 21. Oktober im oberelsässischen Colmar stattfand . ... |
14.11.2003 |
Trinationale
Zusammenarbeit des Umweltschutzes COLMAR/Elsass. Unter der Schirmherrschaft der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Margit Conrad stand am gestrigen Samstag eine im oberelsässischen Colmar abgehaltene trinationale Tagung mit dem Titel „Artgerechte Tierhaltung und nachhaltige Landwirtschaft“. ... |
25.07.2003, 15-20 Uhr |
1. Energie-Gipfel 3-Regio:
Bürger aktiv für Ökoenergie-Modellregion am Oberrhein Energie-3Regio, das neue trinationale Netzwerk für Bürgervereinigungen in der Dreiländer-Region am Oberrhein präsentiert Vereine und ihre Energie- und Klimaschutzprojekte beim 1. Energie-Gipfel von Energie-3Regio, veranstaltet im Rahmen der „Begegnungen am Oberrhein/Rencontres du Rhin Supérieur“. ... |
14.07.2003 |
Erklärung von Energie-3Regio:
Nachhaltige Energie für ein zukunftsfähiges Dreiländereck
|
31.03.2003 |
Eröffnungsstatement
Schifffahrt Straßburg - Speyer am 29. 03. 2003
Liebe Umweltfreunde rings um
den Oberrhein, |
03.02.2003 |
Anhörung zum
Hochwasserschutz:
Reaktivierung der Auen vordringlich! MAINZ. Aktuelle kommunale Ansiedlungsprojekte im Fluss- und Bachauenbereich zeigen, dass zahlreiche rheinland-pfälzische Kommunen den hochwasserpolitischen Zielen und Appellen der Landesregierung nach wie vor jede Beachtung verweigern. Dies war am 28.01.2003 einer der Aussageschwerpunkte von BUND, GNOR und NABU in einer gemeinsamen Stellungnahme anlässlich der Anhörung des Landtagsausschusses für Umwelt und Forsten zum Thema "Hochwasserschutz in Rheinland-Pfalz". ... |
18.11.2002 |
Trinationales Rheinsymposion: Fließform des Rheins europakompatibel machen! Colmar/Elsass.
"Vorfahrt für den Lachs" müsse Chefsache werden sowohl in Paris und Berlin als
auch bei den regionalen Regierungsstellen rings um den Oberrhein. |
31.01.2002 | Umweltschutz
am Oberrhein:
Grenzüberschreitender
Schulterschluss Vier Umweltverbände aus drei Nationen schaffen gemeinsame Stelle in Straßbourg |
26.11.1999 |
7. Dreiländerkongress zum Oberrhein Umweltschützer aus Frankreich, Schweiz und Deutschland fordern "Öko-Modellregion Oberrhein" Verkehrschaos verhindern! Landschaftsverbrauch bremsen! Naturpotentiale erhalten! Abgestimmt handeln! ... |
Kontaktadresse: BUND Regionalbüro Pfalz
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